Mittwoch, 25. Juli 2007

Sphinx


Sphinx. Ein Taschenbuch für Freunde poetischer Spiele
Berlin, gedruckt bei Georg Decker 1809, 166 Seiten








Kategorie: Buchstabenpalindrome
Art: volkstümliche Rätseldichtung

Die Palindrom-Rätsel als Auszug:

Nr. 11
Zwar hüllt in mich der Gottheit Hand
Den Blick in ferner Zukunft Land,
Wo noch kein Sterblicher gewesen;
Doch deiner kühnsten Hoffnung Bild,
Das Deinen Geist für jenseits füllt,
Laß ich zum Trost dich r ü c k w ä r t s lesen.
?

Nr. 27
Grünend und lachen v o n v o r n, doch düster und grinsend v o n h i n t e n,
Bietet ein winziges Wort, Menschen, ein Lager euch an.
Liebende suchen's v o n v o r n im Tändeln der fröhlichen Liebe,
Nur der Unglückliche sucht hoffend v o n h i n t e n es auf.
?

Nr. 50
Einst ging Herr Zeus, der auch beym Weltregieren
Es nie vergaß, den Schönen zu hofieren,
Zum Mädchen hin, - man kennt sie überall,
Drum nenn' ich sie Euch nicht einmahl.
Er herzte, drückte, küßte sie,
Und warf sie endlich mit Entzücken,
- Ihr wißt, er ist ein Kraftgenie, -
So sehr sie sträubte, auf den Rücken.
Was meint ihr, was daraus entstand?
Ein mächtig Heer, das noch in manchem Land
Mit Schild und Wappen sich zu schmücken,
Den Bürgern und den Bauer zu bedrücken,
Und zu stolzieren baß versteht
Und seines Götterstamms sich bläht.
?

Das hier vorgestellte Exemplar befindet sich im Bestand der Staatsbibliothek Berlin:
Signatur Yf 371.