Mittwoch, 25. Juli 2007

Friedrich Kind: Gedichte


Kind, Friedrich (Johann): Gedichte
Leipzig, Johann Friedrich Hartknoch 1808, 266 Seiten










Kategorie: Buchstabenpalindrome
Art: Rätseldichtung

Friedrich Kind lebte von 1768 bis 1843 und ist der Nachwelt vor allem durch die Oper "Der Freischütz" von Carl Maria Weber in Erinnerung geblieben, deren Libretto aus seiner Feder stammt. Zehn Jahre zuvor veröffentlichte der damals noch unbekannte Autor diese Auswahl seiner Gedichte und übereignete sie mit anrührend zutraulichen Worten:
"Ich möchte Dich, lieber Leser, gern gleich am Eingange mit einem angenehmen Bild begrüssen. Diess kann mir vielleicht im voraus deine Gunst gewinnen, welche ich, falls wir für einander taugen, nach Würden schätze. Sei es denn das Bild einer Braut! Es dünkt mich nämlich, als gleiche ein Schriftsteller, der zum erstenmal eine Auswahl seiner Gedichte herausgiebt, in vielen Stücken einer Jungfrau auf dem Wege zum Altar. [ ] Ungewiss, ob der Brautgang sie einer freudigen Zukunft oder einer Iphigenia's Opferung entgegen führe, wandelt sie als ein abgesonderter Gegenstand der Betrachtung, und berechtigt gewissermassen zu einer strengeren allgemeinen Musterung."
Den Brautschleier ein Stück weit zu lüften:

Vorwärts herrsch' ich in des Waldes Hallen;
Jüngling, reitze nicht des Starken Wut!
Hörst du nicht der Göttin Klage schallen
Um des Schönsten rinnend Purpurblut?
Aber rückwärts wink' ich freundlichen allen,
Biete süsse Frucht und Lebensglut.
Cypris selbst gesteht, dass ich die Küsse
Ihrer Rosenlippen noch versüsse.
?

Das hier vorgestellte Exemplar befindet sich im digitalisierten Bestand der Google-Buchsuche und ist dort vollständig online zugänglich.