Sonntag, 15.06.2014 um 20:05 Uhr, Deutschlandfunk
Ein Schritt vor und zwei Schritte rückwärts: Diese Sendung wechselt immer wieder die Abspielrichtung. Wie sieht Leben aus, wenn es rückwärts verläuft? Wie sich Leben rückwärts anhört, das kann man erst erleben, seit Systeme entwickelt wurden, mit denen sich Töne und Bewegtbilder aufzeichnen und abspielen lassen. Mit diesen neuen Techniken kamen plötzlich alte Ängste zurück, dass sich nämlich im Rückwärts von Musik, Film und Sprache unheimliche oder gar teuflische Botschaften verbergen könnten. Dieser Angst begegneten die Menschen in früheren Zeiten, indem sie sogenannte Teufelsverse – Palindrome – erdachten: Sätze, die vorwärts wie rückwärts gesprochen, gleich lauten. Auf diese sprachlichen Ringschlüsse habe der Teufel mit seinen heimlichen Einflüsterungen nämlich keinen Einfluss. Im Rückwärts äußert sich nicht der Teufel, sondern unser Unterbewusstsein, sagen die Anhänger der ›Reverse Speech‹, einer Methode zur praktischen Lebenshilfe. Ein Feature im Rückwärtsgang, das jedoch nicht Rückschritt bedeutet, sondern ganz neue Überraschungen eröffnet.Ein Radiofeature von Almut Schnerring und Sascha Verlan mit:
- Erika Greber, Literaturwissenschaftlerin aus Erlangen
- Kaiser, Karina, Verfechterin der Reverse Speech-Methode aus Byron Bay
- Hanna Mengen, Sprachwissenschaftlerin aus Köln
- Titus Meyer, Palindromdichter aus Leipzig
- Schneider, Karl, Heimatforscher aus Bell
- Roland Wegner, Rückwärtsläufer aus Augsburg
- Bernhard Wollf, Rückwärtssprecher aus Hamburg
Regie: Thomas Wolfertz
Quelle: http://ich-mach-mir-die-welt.de/2014/04/rueckwaerts/