Sonntag, 25. Februar 2007

Tod durch Rechtschreibreform

Es scheint fast, als hätte die Rechtschreibreform den Palindromen im Großen und Ganzen nichts anhaben können: Ob etwas groß, klein, zusammen oder auseinander geschrieben wird, spielte hier noch nie eine Rolle. Und das mit dem ss/ß haben sie schon immer flexibel ausgelegt. Wie's halt passte ;) Nun könnten sie sich eigentlich überschwänglich über einige Neuzugänge freuen:

Bonboniere (herein ob nob~)
Grafit (Operneid dienre Potifar g~)
Hämorriden (~ne dir rom äh)
Jogurt (trug o ja)
Kartografie (reif arg o traktat)
Nessessär (re ass es sen~)
Ordonanz (~z nano dro)
Orthografie (reif arg oh tro~)
Fonotek (Keton oft)

Nichts Weltbewegendes eben. Wie bei den Verlusten:

Ballokal (Flak oll ab)
belemmert (stremme leb~)
Bettuch (Cinema. Amen, ich cutte b~)
Klemmappe (nepp am melk~)
Roheit (~tie horn)
Rommé (wem mord)
Wollappen (nepp all o weh)
Zellehre (erhelle z~)

So scheint es. Wäre da nicht das einsame Märtyrium des armen Greuels. Das einzige Palindrom, das man gleichzeitig von vorn und hinten meuchelte. Hier wurde wirklich ganze Arbeit geleistet! Schauen Sie selbst: Nach langjährigen Verdiensten als Brückenpalindrom (~l euer g~) hätte es auch in der Invalidität als Gräuel noch einen sicheren Fortbestand in ~leue arg haben können. Die deutsche Sprache hatte jedenfalls lange Zeit ein Wort, das so endete: verbleue. Aber auch dessen Todesurteil lautete Stammschreibung: gräulich verbläut, das arme Ding. Ich habe mir daher erlaubt, ihm zu Ehren in meinem Roman ein verstecktes Denkmal zu setzen. Oder zwei, drei, viele ;)

Samstag, 17. Februar 2007

Mo(nu)ment mal II

Kaum zu glauben. Schon ein Vierteljahr rum mit dem Roman. Und - es geht erstaunlich gut voran. Pro Monat kamen ca. 500 palindrome Wörter hinzu. Dieses ernorme Pensum musste ich mir auferlegen, damit es mit der anvisierten Fertigstellung klappt. Zum nächsten Palindrom-Feiertag am 01.02.2010. Das Verfahren an sich ist relativ einfach und effektiv: wechselseitige Überlappung. Was sich an einem Ende einfügt, sollte auf der anderen Seite möglichst richtungsweisend sein:

z.B. hat netto als Spiegelbild otten. Sucht man nun nach Worten, die so enden, findet man meistens etwas Erfolgversprechendes, wie Bergamotten, Karotten, Klamotten und Marotten. Jedes bringt dabei einen speziellen Überhang mit: netto magre b, netto rak, netto mal k, netto ram. Und manches erweist sich bereits da als Palindrom:"nettomagre bergamotten", "netto mal klamotten". Vieles erfordert weitere Anschluss- und Zwischenstücke: "netto raketen gier ereignete karotten". Aber nur Weniges ergibt irgendwann eine halbwegs sinnhafte Spur: "netto rambo jeder tat etatrede jobmarotten".

Die Verkettung selbst ist also nicht das eigentliche Problem, sondern der enorme Aufwand der nötig ist, das für die jeweilige Stelle ideale Wort zu finden. Das hat durchaus die Dimension der Castings, wie man sie bei DSDS erleben kann ;) Bei der aktuellen Staffel wurden für einen einzigen Superstar ca. 30000 Kanditaten in Augenschein genommen. Das entspricht ungefähr der Menge an Wortformen, die mit r enden. Und da hat man noch Glück! Stünde man vor der Verlegenheit, eins suchen zu müssen, das mit s endet, sähe man sich fast 100000 Geschöpfen gegenüber. Sprachlich habe ich auf diese Weise bestimmt schon das ganze Land mehrfach auf den Kopf gestellt ;) Da sei mir folgende Analogie hoffentlich erlaubt bzw. verziehen:


Donnerstag, 1. Februar 2007

Pimp my word: Februar



Palindrome? "Das ist doch Quark!" wird sich bestimmt schon manch einer gedacht haben. Auf den Februar trifft das sogar in besonderer Weise zu ;) Er entführt uns nämlich in die Welt der Elementarteilchen, dorthin, wo sich Quark und Anti-Quark vereinen, zu den Mesonen. Wie das passieren konnte:






Dromedare Grabegeräte? Hexend Agile:
Das Pi-Meson im Unterhemd.
Name ins Detailgetreue: Februar.
Äonen nur beheizbare Herabziehe-Brunnen!
O Ära: urbefeuerte Glia-TEDs.
Niemand mehret Numinose. MIPS:
adelig Adnexe. Hetäre gebar gerade Mord.